Die Zustandsüberwachung der Zukunft ist datengetrieben. Zustandsüberwachung (Condition Monitoring) und vorausschauende Instandhaltung (Predicitve Maintenance) sind in der Produktionsindustrie deutlich an Bedeutung gewinnende Entwicklungs- und Anwendungsfelder.

Die bisher in der Umformtechnik eingesetzte Überwachung ist jedoch ausschließlich auf den Anlagenzustand fokussiert.

Was derartige Systeme aber nicht leisten können, ist die Messung der eigentlichen Belastung des Werkzeuges pro Umformvorgang. Vor allem bei Werkzeugen mit sehr hohen Flächenbelastungen, wie. z.B. in der Innenhochdruckumformung, wo Schließkräfte von bis zu 50.000 kN beaufschlagt werden, gibt es aktuell keine verlässliche Sensorik, welche die tatsächliche Belastung im Werkzeug messtechnisch erfassen kann. Eine exakte Überwachung der Ausformung des umzuformenden Bauteils kann ebenfalls nicht prozessimmanent verfolgt werden.

Im Falle eine Echtzeitüberwachung, könnten die erfassten Daten in die Prozessgestaltung einfließen und somit eine ganzheitliche Digitalisierung des Fertigungsprozesses ermöglichen. Dadurch ergibt sich vor allem das Potential, dass Produktionsfehler rechtzeitig erkannt und behoben werden können. Weiterhin können die Werkzeuge prozesssicher eingesetzt, am tatsächlichen Bedarf gewartet und eine lückenlose Qualitätskontrolle ermöglicht werden.

Unter diesen Gesichtspunkten setzt das Forschungsvorhaben an. Das Kernziel des Forschungsvorhabens ist die technische und methodische Entwicklung zur Digitalisierung von Umformwerkzeugen, um daraus verschiedene Effekte auf die ganzheitliche Digitalisierung des Fertigungsprozesses ableiten zu können.